Rennbericht 05.08.2006
„Schnelle Rundenzeiten machen Mut für die Zukunft“
Das Reglement des Castrol-Haugg-Cups (CHC) glich seit Anfang der sechziger Jahre am ehesten einer Gleichmäßigkeitsprüfung. Mit einer Mischung aus Sprintrunden (pro gefahrene Sekunde ein Strafpunkt) und exakt einzuhaltenden Sollzeitrunden (Unter- oder Überschreitungen der Sollzeitrunden werden mit Strafpunkten quittiert) wurde das Team zum Sieger gekürt, dass die geringste Anzahl an Strafpunkten hatte. Denken und Lenken war also angesagt!
Seit dem Jahr 2006 wurde das Reglement jedoch tiefgreifend verändert. Sollzeiten gibt es heute nicht mehr und die Bestätigung von eigens definierten Setzzeiten wird erst ab einer Unter- bzw. Überschreitung von mehr als 10 Sekunden geahndet. Somit hat sich der CHC immer mehr zu einem Sprintrennen entwickelt. Das Denken ist somit immer mehr in den Hintergrund geraten und das Lenken immer wichtiger geworden.
Die technische Entwicklung der Rennfahrzeuge im CHC geht also immer mehr in Richtung Leistungsoptimierung, Gewichtsreduzierung und Verbesserung der Fahrdynamik – was zählt sind schnelle Rundenzeiten.
Und so hat sich unser Team in diesem Jahr, das als Übergangs- und Entwicklungsjahr für 2007 zu werten ist, entschlossen den bewährten Ford Escort RS2000 den neuen Anforderungen anzupassen. Dabei zeigen viele Neuerungen in die richtige Richtung, jedoch sind es oft die Kleinigkeiten, die einen am Ende wieder zurückwerfen; so geschehen am vergangenen Rennwochenende:
Mit einem gut vorbereiteten Fahrzeug reisten wir am Morgen des Renntages auf dem Nürburgring an. Trotz sehr starker Konkurrenz in der mit 21 Startern mit Abstand am stärksten besetzten Klasse der Gruppe H bis 2000ccm, waren wir, nach der sehr guten Performance im Rahmen des 24h-Rennens, optimistisch unter die ersten Fünf der Wertung fahren zu können.
Alles begann gut und lief nach Plan, bis Alex in der 5. Runde kurz nachdem er einen Konkurrent aus der eigenen Klasse überholt hatte im Streckenabschnitt Brünnchen starken Benzingeruch im Fahrzeug bemerkte und die Leistung nachließ.
Mit stark verminderter Drehzahl schaffte er es das Fahrzeug bis in die Box zu bringen. Ursache war ein Defekt an der Benzingalerie, deren Reparatur zwar gelang, das Team jedoch über 10 Minuten und somit alle Chancen auf eine gute Platzierung kostete.
Der zweite Rennabschnitt sollte unter Beweis stellen, dass der Ford trotz einiger Jahre auf dem Buckel noch lange nicht zu den „alten Eisen“ gehört. Christoph fuhr einen guten zweiten Turn und noch ein paar schnelle Runden, mit denen er den entstandenen Rückstand wieder etwas aufholen konnte. Am Ende stand Platz 14 zu Buche, was in Anbetracht der langen Reparatur zwar ganz passabel, aber insgesamt natürlich unbefriedigend ist.
Trotz der Probleme mit dem Benzindruck im Rennen und der Reparatur haben wir bewiesen, dass wir von den Rundenzeiten für einen Platz in den Top 5 gut gewesen wären. Wer unser Team kennt, weiß dass wir uns nicht so leicht entmutigen lassen. Einige Probleme wurden aussortiert und weiteres Potential am Fahrzeug erkannt und wird im Verlauf der Saison noch umgesetzt werden.
Wir hoffen deshalb, dass wir beim nächsten Lauf am 02.09.2006 endlich wieder aufs Treppchen fahren können.